Lehre als
Glasbautechniker/in (Modullehrberuf)
Als GlasbautechnikerIn hast du den vollen Durchblick. Ob für's Auto, oder für die Wohnung - als Glasbautechniker bist du Ansprechperson Nummer 1 wenn es um Verglasungen aller Art geht.
Kurzbeschreibung
GlasbautechnikerInnen führen sowohl Neuverglasungen als auch Reparatur- und Wartungsarbeiten an bereits bestehenden Verglasungen durch. Sie verglasen Außenbereiche von Gebäuden (z. B. Tür-, Fenster-, Schaufensterverglasungen, Fassaden) und montieren Glasdächer und andere Glaskonstruktionen. Sie stellen Möbel, Schiebetüren, Zierverglasungen, Geländer usw. für den Innenausbau, Spiegel und Bilderverglasungen und Fahrzeugverglasungen her.
GlasbautechnikerInnen stellen Skizzen und Entwürfe her, transportieren Glasplatten zum Einsatzort und hantieren mit Glasschneidemaschinen, Glassägen und Glasbohrern. Sie arbeiten gemeinsam mit ihren KollegInnen in den Werkstätten von Betrieben des Glasereigewerbes und in Produktionshallen von glasbe- und -verarbeitenden Industriebetrieben. Im Rahmen von Fassaden- und Außenverglasungen an Gebäuden arbeiten sie mit Fachkräften des Baugewerbes direkt vor Ort auf den Baustellen.
Die Ausbildung im Modullehrberuf Glasbautechnik umfasst eine 2-jährige Ausbildung im Grundmodul Glasbautechnik und eine 1-jährige Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule: Glasbau und Glaskonstruktion. Zusätzlich kann ein weiteres Hauptmodul oder das Spezialmodul Planung und Konstruktion gewählt werden (für Lehrlinge im Hauptmodul Glaskonstruktion) – dann dauert die Lehre vier Jahre lang.
Tätigkeiten
- Skizzen, Schablonen und Zeichnungen erstellen und lesen, Montage- und Konstruktionspläne lesen
- Einzelbauteile oder ganze Glaskonstruktionen nach eigenen Ideen oder Kundenwünschen entwerfen und gestalten
- Entwürfe für Glasbauten und Glaskonstruktionen händisch und rechnergestützt erstellen
- Materialbedarf für die Konstruktionen berechnen
- Schneid-, Schleif-, Bohr- und Trenntechniken anwenden
- Glas veredeln, Glasoberflächen behandeln
- Glaskanten- und Flächenschliffe herstellen und mit thermischen Techniken bearbeiten
- Rahmenverbindungen und Konstruktionen herstellen sowie Glasklebearbeiten ausführen
- Glas lagern und transportieren
- Verglasungen und Zierverglasungen anfertigen und montieren
- Glas ein- und ausbauen, Wärme-, Brand- und Schallschutzarbeiten durchführen
- Sicherheitsverglasungen durchführen
- Glasreparaturen ausführen, Reparatur- und Notverglasungen herstellen
- Glaskonstruktionen herstellen und zusammenbauen
- Bearbeitungsmaschinen der Glas- und Glassubstitutenbearbeitung einrichten und steuern
- Kundinnen und Kunden in Fragen der Gestaltung und Glaskonstruktion beraten
- technische Unterlagen, Dokumentationen, Betriebsbücher etc. führen
So viel wirst du in etwa verdienen
745-759
1. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
929-983
2. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.382-1.474
3. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.699-1.711
4. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
Anforderungen
Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.
Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.
Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
- gute körperliche Verfassung
Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
- gutes Augenmaß
- handwerkliche Geschicklichkeit
- räumliches Vorstellungsvermögen
- technisches Verständnis
- genaue und selbstständige Arbeitsweise
Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
- Aufmerksamkeit
- Sicherheitsbewusstsein
Berufsschulen
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Berufsschule Wels 1
Linzer Straße 68
4600 Wels
Landesberufsschule Graz 4
Hans-Brandstetter-Gasse 2
8010 Graz
HTL Kramsach – Fachberufschule für Glastechnik
Mariatal 2
6233 Kramsach
Berufsschule für Metalltechnik, Glasbautechnik und Technisches Zeichnen
Mollardgasse 87/ 4. Stock
1060 Wien
FAQs
Wie oft muss ich in die Berufsschule?
Neben der Arbeit im Betrieb muss jeder Lehrling in die Berufsschule gehen. Je nach Lehrberuf besuchst du als Lehrling eine Berufsschule in Vorarlberg oder in einem anderen Bundesland – deshalb variiert auch wie oft bzw. wie lange du die Berufsschule besuchst: In die ganzjährige Berufsschule gehst du mindestens einen ganzen Tag oder zwei halbe Tage in der Woche. Bei der lehrgangsmäßigen Berufsschule gehst du nicht wöchentlich zur Schule, sondern mindestens 8 Wochen durchgehend am Stück. Bei der saisonmäßigen Berufsschule wird die Schulzeit auf eine bestimmte Jahreszeit geblockt.
Nach dem Bewerbungsgespräch: Was tun, wenn sich niemand meldet?
Erkundige dich nach deinem Bewerbungsgespräch, bis wann du benachrichtigt wirst ob du die Lehrstelle bekommst. Sollte sich bis dahin niemand bei dir melden, kannst du im Unternehmen anrufen und dich höflich erkundigen.
Muss ich beim Bewerbungsgespräch wirklich einen Anzug tragen?
Das hängt ganz von dem Unternehmen und der Lehrstelle ab, für die du dich bewirbst. Nicht zu jeder Lehrausbildung passt ein Anzug! Denk daran: Wie du dich kleidest, sagt viel über dich aus und bietet dir eine Möglichkeit, dich selbst zu repräsentieren.
Vollständige Bewerbungsunterlagen: Was gehört alles dazu?
Mit einer vollständigen Bewerbung, die in Erinnerung bleibt, hast du schon die halbe Miete! Wichtig ist dabei der Lebenslauf mit einem Foto von dir (kein Selfie!) und das Bewerbungsschreiben. Auch Kopien von Schulzeugnissen solltest du nicht vergessen. Kleiner Tipp: Mit einem Deckblatt kannst du die Bewerbung einzigartiger gestalten.
Soll ich zum Tag der offenen Tür gehen, wenn das ein Unternehmen anbietet?
Ja, unbedingt. Warum? Weil du die Möglichkeit erhältst einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: Du lernst die Firma und deinen möglichen zukünftigen Lehrberuf besser kennen, kannst mit Lehrlingen und Ausbildern vor Ort sprechen und alle deine Fragen stellen usw. Wenn das Unternehmen auch Schnuppertage anbietet und du dich für eine Lehrstelle dort interessierst, melde dich gleich zum Schnuppertag an – dort erhältst du weitere, noch tiefere Einblicke ins Unternehmen und den Lehrberuf.
In meinem Wunschbetrieb ist die Lehre, die ich gerne machen würde, nicht ausgeschrieben – muss ich mir jetzt etwas Anderes überlegen?
Wenn du deinen Traumberuf auf Anhieb nirgends ausgeschrieben siehst, ist das nicht unbedingt ein Grund die Zukunftspläne komplett überdenken zu müssen – du kannst dich auch bei einem Betrieb bewerben, ohne dass dieser eine Stellenanzeige geschalten hat. Das nennt man Initiativbewerbung.
Arbeitsbereiche
Der Tätigkeitsbereich der GlasbautechnikerInnen umfasst das Zuschneiden, Bearbeiten und Montieren sämtlicher Profil- und Flachglasprodukte wie Neuverglasungen und Reparatur bereits bestehender Verglasungen. Die GlasbautechnikerInnen verglasen Gebäude aller Art, Möbel und Fahrzeuge, Glasdächer, Wintergärten und Aquarien, stellen zu verglasende Bilderrahmen aus fabrikmäßig erzeugten Leisten her, montieren Glasdächer, erzeugen Blei- und Messingsprossenverglasungen und ähnliche Glaskonstruktionen. Außerdem stellen GlasbautechnikerInnen Wandverkleidungen aus Glas, Portale, Fassaden und Eingänge, Wand- und Deckenteile sowie Geländer aus Glasteilen und Glasbausteinen her und fertigen dekorative Kunstverglasungen, Spiegel sowie Glasschriften und Glasmosaike an. Auch Duschkabinen, Glastüren und Vitrinen gehören zu ihren Erzeugnissen. Außerdem restaurieren sie z. B. Bleiverglasungen in Kirchen und anderen alten Gebäuden.
GlasbautechnikerInnen wenden bei ihrer Arbeit facheinschlägige Schneidetechniken, Schleiftechniken, Bohrtechniken, Befestigungstechniken, Trenntechniken für Glas und Glassubstitute und Verbindungstechniken für Holz, Metall und Kunststoffen an. Beim Glasschneiden, ritzen sie z. B. mit leichtem Druck mit einem Glasschneider die Oberfläche des Glases an, schieben die Glasscheibe dann über den Rand des Arbeitstisches und brechen mit kurzem Ruck das Glas an der gewünschten Stelle, um es dann weiterzubearbeiten.
Sie verarbeiten Dicht-, Kleb- und Dämmstoffe und veredeln Glas auf mechanische (Bohren, Sägen, Schleifen, Schneiden, Polieren), chemische oder auch thermische Weise (z. B. Biegen, Wölben, Verschmelzen). Sie lackieren und bekleben Glasflächen mit Dekorfolien oder sandstrahlen Glas.
GlasbautechnikerInnen stellen Fehler und Schäden an Glaskonstruktionen fest, demontieren die Konstruktion und führen Reparaturen durch. GlasbautechnikerInnen mit Ausbildung im Hauptmodul Glaskonstruktion steuern und überwachen außerdem Produktions- und Bearbeitungsmaschinen in der industriellen Glas- und Glassubstitutenfertigung. Sie richten die Maschinen ein und beheben Störungen.
GlasbautechnikerInnen müssen sehr sorgfältig und genau arbeiten. Das Einpassen von Gläsern in z. B. Rahmenkonstruktionen ist Millimeterarbeit und muss exakt und ohne Lufteinschlüsse passen.
Arbeitsumfeld
GlasbautechnikerInnen sind in Werkstätten von Betrieben des Glasereigewerbes, in Produktionshallen der Glasbe- und -verarbeitenden Industrie, in Konstruktions- und Planungsbüros, auf Baustellen von Neubauten oder bei der Restaurierung von Altbauten und in Wohnungen, Büros direkt bei Kundinnen und Kunden tätig.
Sie arbeiten zusammen mit BerufskollegInnen, mit Produktionsfachkräften und auf Baustellen mit verschiedenen Fachkräften des Bau- und Baunebengewerbes (z. B. SpenglerIn, DachdeckerIn, Zimmerei, MaurerIn).
Arbeitsmittel
GlasbautechnikerInnen verwenden für ihre Arbeit Werkzeuge und Maschinen, wie z. B. Glasschneider, Glassägen, Gehrungssägen, Glasbohrmaschinen, Diamantbohrer und Schleifmaschinen. In der Produktion bedienen und überwachen sie computergesteuerte Produktions- und Bearbeitungsmaschinen. Sie setzen verschiedene Klebstoffe, Metalle, Holz, Kunststoffe usw. zur Herstellung von Verbindungen ein, aber auch Schleif- und Poliermittel, Dicht- und Dämmstoffe sowie Reinigungsmittel und erstellen und lesen Skizzen, Konstruktionspläne und Montageanleitungen. Auf Baustellen arbeiten sie auf Gerüsten, Leitern und mit Kränen. Bei der Arbeit mit schweren Glasscheiben werden maschinelle Vakuumsauger für den Transport zwischen den Arbeitsplätzen verwendet.
GlasbautechnikerInnen tragen Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen, um vor Glasbruch geschützt zu sein.
Lehre und Matura?
Vielleicht doch etwas anderes
Bodenleger/in
Bodenleger arbeiten mit Holz, Laminat und auch Teppichböden. Wenn du handwerkliches Geschick mitbringst und sehr genau arbeitest, dann ist eine Lehre als BodenlegerIn das Richtige für dich.
Gleisbautechniker/innen
Du bist für das Schienennetz verantwortlich, verlegst Gleise, montierst Weichen und führst gleistechnische Vermessungsarbeiten aus.
Karosseriebautechniker/in
Passiert ein Unfall, kommst du als KarosserietechnikerIn ins Spiel: Du reparierst beschädigte Autoteile und bringst das Fahrzeug wieder auf Vordermann. In so einer Unglückssituation bist du ein wahrer Reperaturheld!
Metalltechnik (HM Fahrzeugbautechnik)
Bei MetalltechnikerInnen dreht sich alles um Metalle, Maschinen und Werkzeuge. Im Bereich Fahrzeugtechnik stellst du Anhänger oder Fahrgestelle für Auto, LKW und Co her. Schweißen, Sägen, Löten – los geht’s!
Tiefbau
Du wärst am liebsten ein Maulwurf, der sich durch die Erde gräbt? Als TiefbauerIn kommst du dem schon sehr nah: Du gräbst Gruben und Tunnel aus und darfst zudem auch noch Bagger fahren. Interesse geweckt? Na dann, los!
Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutztechnik
Als besonderer Techniker schützt du Häuser vor Feuer, Lärm und Kälte. Wenn du gerne handwerklich arbeitest, wirst du hier zum absoluten Spezialisten.