Lehre als
Orthopädietechnik – Orthesentechnik
Menschen, die geschwächte oder fehlgebildete Körperteile haben, sind auf Hilfsmittel, so genannte Orthesen angewiesen. Wähle diesen Beruf, wenn du handwerklich begabt bist und deine Fähigkeiten im Wohle der Menschen einsetzen willst.
Kurzbeschreibung
Orthopädietechniker*innen im Bereich Orthesentechnik stellen medizinisch-technische Heil- und Hilfsmittel her, die zur Entlastung bzw. Stützung geschwächter oder fehlgebildeter Körperteile dienen. Orthesen sind z. B. Stützmieder, Bandagen, Fußstützen, Beinstützen, Kniestützen und Rumpfstützen. Orthopädietechniker*innen stellen diese Orthesen nach medizinischen Unterlagen her. Dabei verarbeiten sie Werkstoffe wie Holz, Metall und Kunststoffe. Sie informieren und beraten ihre Kund*innen bei den Anproben und nehmen körpergenaue Anpassungen vor. Sie arbeiten in Werkstätten von orthopädischen Fachgeschäften oder in orthopädischen Abteilungen von Krankenhäusern im Team mit Berufskolleg*innen, Fachärzt*innen für Orthopädie und Physiotherapeut*innen.
Tätigkeiten
- auf der Grundlage von ärztlichen Verordnungen orthopädische Produkte und Behelfe herstellen
- Kund*innen und Patient*innen beraten und informieren
- technische und medizinische Unterlagen anfertigen, lesen und anwenden
- Werkstücke abmessen, abformen und modellieren; Einzelstücke in Handarbeit anfertigen
- dabei verschiedene Holz- und Metallverarbeitungstechniken anwenden, wie z. B. Schneiden, Sägen, Schleifen, Bohren, Fräsen Formen, Löten, Nieten, Kleben, Leimen
- Orthesen an den oberen und unteren Gliedmaßen (Extremitäten) anpassen
- Orthesen instandhalten und reparieren
- Stoma- und Inkontinenzartikel herstellen und anpassen
- Kompressionsbandagen konstruieren und aufbauen
- orthopädische Schuhzurichtungen an Konfektionsschuhen durchführen
- Maschinen, Geräte und Werkzeuge reinigen, pflegen und einfache Instandhaltungsarbeiten durchführen
So viel wirst du in etwa verdienen
800
1. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.000
2. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.300
3. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.750
4 Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
Anforderungen
Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.
Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.
Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
- Auge-Hand-Koordination
- Farbsehen
- Fingerfertigkeit
- gute körperliche Verfassung
Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
- Anwendung und Bedienung digitaler Tools
- Datensicherheit und Datenschutz
- gutes Gedächtnis
- handwerkliche Geschicklichkeit
- räumliches Vorstellungsvermögen
- technisches Verständnis
- Zahlenverständnis und Rechnen
Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
- Kommunikationsfähigkeit
- Kund*innenorientierung
Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
- Aufmerksamkeit
- Belastbarkeit / Resilienz
- Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
- Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
- Geduld
- Sicherheitsbewusstsein
- Umweltbewusstsein
Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
- Kreativität
- logisch-analytisches Denken / Kombinationsfähigkeit
- Planungsfähigkeit
- Prozessverständnis
- systematische Arbeitsweise
Berufsschulen
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Landesberufsschule Graz 1
Hans-Brandstetter-Gasse 12
8010 Graz
Berufsschule für Maschinen- und Fertigungstechnik und Elektronik
Apollogasse 1
1070 Wien
FAQs
Was oder wer ist ein Ausbilder?
In deinem Lehrbetrieb gibt es eine oder mehrere Personen, die dich durch deine Lehrzeit begleiten und dir alles lehren, was es in deinem Lehrberuf zu lernen gibt. Diese Personen Mitarbeiter nennt man Ausbilder. Sie haben eine Prüfung abgelegt und geben ihr Wissen und ihr Können an dich weiter. Sie sind für dich aber auch eine wichtige Bezugsperson während deine Lehrzeit: Bei Problemen oder Fragen kannst du dich immer an sie wenden.
Wie finde ich offene Lehrstellen?
Alle Ausbildungsbetriebe findest du unter dem Menüpunkt „Lehrbetriebe“. Hier siehst du auch gleich welche Betriebe in welchen unterschiedlichen Lehrberufen ausbilden. Du kannst dir die Websites der Betriebe anschauen, die dir gefallen und oft findest du dort auch offene Lehrstellen. Aber auch auf anderen Wegen findest du offene Lehrstellen: In den Berufsinfozentren (BIZ Bregenz, BIZ Feldkirch, BIZ Bludenz ), bei der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer und der Landwirtschaftskammer, bei der Lehrlings- und Jugendabteilungen der Arbeiterkammer und im BIFOInformationszentrum Dornbirn kannst du dich über offenen Lehrstellen informieren. Oft findest du auch Stelleninserate in der Zeitung oder aber Familienmitglieder und Freunde wissen über offene Lehrstellen in einer Firma Bescheid. Wenn möglichst viele Personen wissen, dass du auf Lehrstellensuche bist, können sie dich bei deiner Suche unterstützen. Sollte es nicht klappen, erkundige dich beim BIFO nach der Möglichkeit des Jugendcoachings – hier hilft dir dein persönlicher Coach bei der Lehrstellensuche.
Wie finde ich Betriebe, die Lehrlinge ausbilden?
Unter dem Menüpunkt „Lehrbetriebe“ findest du eine Auflistung aller Betriebe Vorarlbergs, die Lehrlinge ausbilden und auch in welchen einzelnen Lehrberufen. Wenn du schon weißt welchen Beruf du gerne erlernen willst, klicke einfach auf den Lehrberuf unter dem Menüpunkt „Lehrberufe“ und du findest die Firmen, die Lehrlinge genau in deinem gewünschten Beruf ausbilden.
Wie kann ich mich für das Bewerbungsgespräch vorbereiten?
Übe Zuhause mit deiner Familie und oder Freunden das Vorstellungsgespräch. Informiere dich genau über das Unternehmen und deinen Lehrberuf. Überlege dir auch welche kritischen Fragen gestellt werden könnten, damit du darauf gute Antworten hast und nicht zu überrascht bist.
Wie oft muss ich in die Berufsschule?
Neben der Arbeit im Betrieb muss jeder Lehrling in die Berufsschule gehen. Je nach Lehrberuf besuchst du als Lehrling eine Berufsschule in Vorarlberg oder in einem anderen Bundesland – deshalb variiert auch wie oft bzw. wie lange du die Berufsschule besuchst: In die ganzjährige Berufsschule gehst du mindestens einen ganzen Tag oder zwei halbe Tage in der Woche. Bei der lehrgangsmäßigen Berufsschule gehst du nicht wöchentlich zur Schule, sondern mindestens 8 Wochen durchgehend am Stück. Bei der saisonmäßigen Berufsschule wird die Schulzeit auf eine bestimmte Jahreszeit geblockt.
Was passiert bei einem Schnuppertag?
Viele Unternehmen bieten interessierten zukünftigen Lehrlingen die Möglichkeit in den Lehrberuf „hinein zu schnuppern“. Du verbringst einen Tag in der Firma, kannst dich über den Lehrberuf informieren, erste Handgriffe und Tätigkeiten ausprobieren und den Betrieb kennenlernen.
Arbeitsbereiche
Orthopädie ist ein Teilbereich der Medizin, welcher Deformationen des Körpers korrigiert bzw. diesen vorbeugt. Für den medizinisch-chirurgischen Bereich sind Fachärzt*innen für Orthopädie zuständig, für den technischen und handwerklichen Bereich die Orthopädietechniker*innen, die orthopädische Geräte und Hilfsmittel anfertigen. Orthesen kommen überall zur Anwendung, wo Gliedmaßen einer äußeren Stabilisierung oder Korrektur bedürfen, z. B. nach Unfällen, Verletzungen oder bei angeborenen Deformationen. Zur Orthesentechnik gehören Produkte wie Stützapparate für Kopf, Rumpf und Gliedmaßen sowie Hilfsmittel wie z. B. Bandagen, Stützmieder, medizinische Fußstützen und Einlagen.
In Zusammenarbeit mit den Ärzt*innen wird von Fall zu Fall abgeklärt, welches Hilfsmittel für die Kund*innen benötigt wird. Jede Orthese wird nach den Maßen der Patient*innen in Einzelarbeit geplant, berechnet, gezeichnet und schließlich handwerklich hergestellt. Auch vorgefertigte Einzelteile stehen zur Verfügung und werden entsprechend angepasst. Für das Abmessen von Körperteilen werden computerunterstützte Messgeräte eingesetzt. Die Werkstücke in der Orthopädie verlangen maßgenaue handwerkliche Feinarbeit, denn exakte Funktion der Hilfsmittel und optimaler Sitz beeinflussen die Lebensqualität des behinderten Menschen ganz entscheidend. Manchmal muss ein Hilfsmittel mehrmals angepasst und wieder abgeändert werden.
Orthesentechniker*innen installieren und justieren (= genau einstellen) mechanische, hydraulische, biomechanische und elektronisch gesteuerte Gelenke und Stützapparate und führen verschiedene Wartungs- und Reparaturarbeiten aus. Sie beraten und informieren ihre Patient*innen in medizinisch-technischer Hinsicht und erklären die Handhabung und Verwendungsweise der Produkte.
Arbeitsumfeld
Orthesentechniker*innen arbeiten mit Berufskolleg*innen und weiteren Fach- und Hilfskräften in Werkstätten von gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben. Sie haben direkten Kontakt zu ihren Kund*innen und Patient*innen (beim Maßnehmen, bei der Anprobe, beim Verkauf). Sie arbeiten außerdem eng mit den Fachärzt*innen für Orthopädie zusammen.
Arbeitsmittel
Orthesentechniker*innen verwenden und verarbeiten Materialien wie Titan, Karbonfasern, Kunststoffe und Silikon sowie Holz, Metall, Baumwolle, Leinen und Filz. Dabei wenden sie verschiedene Bearbeitungstechniken wie Sägen, Formen, Löten, Kleben, Leimen, Schleifen, Bohren, Fräsen etc. an und hantieren mit Maschinen, Werkzeugen und Geräten wie Zangen, Scheren, Feilen, Hämmer, Fräs-, Löt- und Schweißmaschinen. Weiters programmieren und bedienen sie computergestützte Mess- und Fertigungsgeräte.
